Leberecht Migge (* 20. März 1881 in Danzig; † 30. Mai 1935 in Flensburg) war ein deutscher Landschaftsarchitekt und Autor. Er gehörte zu den einflussreichsten Gartenarchitekten des frühen 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum.
Leben
Leberecht Migge wuchs als achtes von zwölf Kindern einer Danziger Kaufmannsfamilie auf. Nach einer Gartenbaulehre ab 1898 und ersten praktischen Erfahrungen in Hamburg war er dort seit 1904 bei einer der ersten großen deutschen Landschaftsbaufirmen Jacob Ochs künstlerischer Leiter. Er entwickelte sich rasch vom handwerklich-technisch ausgerichteten Gärtner zum Grüngestalter.
1910 unternahm er eine Studienreise durch England. Ab 1913 war Leberecht Migge in Hamburg-Blankenese freischaffend tätig und legte einen eigenen Hausgarten an. Bereits 1912 war er dem Deutschen Werkbund beigetreten. Gefördert durch die hierdurch entstandenen Kontakte und die Planung verschiedener öffentlicher Parks entwickelte Migge seine eigene Theorie von Rolle und Funktion der Landschaftsarchitektur. Er publizierte seine Ideen in Büchern wie „Die Gartenkultur des 20. Jahrhunderts“ (1913) und „Jedermann Selbstversorger“ (1918). Er stellte hierin seine Vorstellungen über die sozialen Funktionen des städtischen Grünraums dar und entwickelte die aus England kommende Idee der Gartenstadt zu seinem eigenen Modell weiter. Nach seiner Auffassung sollte es möglich sein, die Städte zu „autonomen Wesen“ zu entwickeln, ohne die umgebende Landschaft auszubeuten. [1]