Wik
Die Wik wurde erstmals im Jahre 1286 als Siedlung erwähnt. Vermutlich kommt der Name aus dem altslawischen, mit der Bedeutung Wohnstätte oder Dorf? 1893 wurde die Wik eingemeindet, ist somit die erste Eingemeindung der Stadt Kiel. Mit 773 ha Fläche war es für Kiel ein beträchtlicher Gewinn an Fläche.
Nach der Eingemeindung entwickelte sich das Dorf sukzessive zu einem der größten deutschen Kriegshäfen. Es entstanden 16 Marinekasernen mit 4800 Marinesoldaten. Werkstätten siedelten sich an. Ein Marine- und Garnisonslazarett wurde gebaut.
Das Marinegelände mit seinen 25ha erhielt 1907, nach Fertigstellung der Kasernen und des Garnisonslazarett, auch eine neue Garnisonskirche, die als Petruskirche geweiht wurde. In der älteren Garnisonskirche St. Paulus am Niemandsweg reichte, wegen zunehmenden Zahl der Marinesoldaten, das Platzangebot nicht mehr aus. [2][1]
vom Lazarett zum Anschar Krankenhaus bis zum Anschar Wohnpark
Marine Lazarett
Die Marinelazarette dienten der ärztlichen Versorgung der Marineangehörigen und im Kriegsfall der Pflege von Verwundeten. An verschiedenen Stellen in Kiel gab es Marinelazarette. Das erste in der Herzog Friedrich Straße wurde 1872 schon wieder aufgegeben. Drei kaiserliche Lazarettanlagen folgten. In der Feldstraße (1872 bezogen), in Friedrichsort (1875-1877) errichtete die Marinebauverwaltung ein zweigeschossigen Bau aus gelben Backstein. An dritter Stelle entstand dann eine Lazarettanlage in der Wik. Zwischen 1903 und 1907 errichtet, nach den Plänen des Berliner Baurats Georg-Schwartzkopff, im Stil des Historismus und Jugendstils in der Kaiserzeit.
Das Lazarett war damals technisch und medizinisch fortschrittlich. Das ca. 60 ha große Gelände war vor seiner Bebauung eine Mulde, die mit Aushub aus dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals aufgefüllt wurde. Das Lazarett umfasste insgesamt 16 Gebäude: die Villa für den Direktor, Häuser für Ärzte, Inspektoren, Unterbeamte und Bedienstete, ein Operationshaus, Badehaus, Pförtnerhaus, Kiosk, Verwaltungshaus und Wirtschaftsgebäude (Haus 8) sowie Bettenhäuser und das Kesselhaus für die Fernwärme (Haus 15). Für das damals fortschrittliche Fernwärmesystem waren alle Gebäude durch begehbare Versorgungstunnel miteinander verbunden. Außerdem gab es einen Tierstall, einen Gemüsegarten und einen Park mit streng geometrisch angelegten Wegen zur Erholung für die Patienten, die in den vier Pavillons in Sälen mit 14 bis 16 Betten untergebracht waren. In den für Schwerkranke vorgesehenen Krankenblocks A und B standen wesentlich kleinere Zimmer für 1 bis 5 Patienten zur Verfügung.[1][3]